Montag, 18. Juli 2011

Strumpfnadel... äh Häkelhakenrolle

Inspiriert von dieser hübschen Arbeit habe ich mich auch mal an mein allererstes Patchwork gewagt. Größenwahnsinnig wie ich bin, habe ich angefangen, meine Stoffreste in 5x5 cm kleine Quadrate zu schneiden, aus denen dann 3x3 cm kleine Quadrate mit je 1 cm Nahtzugabe werden sollten. Während ich so vor mich hin anzeichnete und schnippelte, habe ich erst ausgerechnet, wie viele von diesen Stückchen ich schneiden müsste, um ein Rollmäppchen für meine Strumpfstricknadeln zu nähen. Waaaas? 99 Stück? Das war mir dann doch zu viel! Also habe ich alle weiteren Quadrate viermal so groß gemacht, also 6x6 plus 1 cm Nahtzugabe, also 8x8 cm insgesamt.

Und unbelehrbar wie ich leider auch manchmal bin, habe ich die Quadrate nicht nur aus Webstoffen zugeschnitten, sondern auch ein paar aus Jersey. Hm, naja, die ließen sich dann eher bescheiden zusammen stecken und nähen. Aber egal. Ich habe es einfach getan.

Schnell habe ich auch gemerkt, das man dabei wirklich immer alle Nähte bügeln muss, damit alles gerade wird. Bisher hatte ich ja immer gedacht: "Bügeln? Muss ich nicht!" Okay, wieder was gelernt.

Als das Patchwork fertig war, habe ich mein Lesezeichen benutzt, um die gespeicherte Anleitung von "Kerstin näht" zu öffnen. Leider ist dieser Blog seit einiger Zeit privat, sodass ich nicht an die Anleitung kam. Was nun? Es gibt zwar etliche Anleitungen für solche Rollmäppchen im Netz, aber ich hatte mir ja diese spezielle gespeichert, weil ich sie besonders gut fand.
Also habe ich eine Suchmaschine mit den Worten "Stifterolle", "Anleitung" und "Kerstin" gefüttert und auf diesem Wege Jomely gefunden, die mir helfen konnte, einen Kontakt zu Kerstin herzustellen. Kerstin war dann so nett, mir die Anleitung zu mailen, zwar leider ohne Bilder, aber ich habe sie auch so verstanden.

Dann kam das nächste Problem: Mein Patchwork sollte vorn das Stiftefach und hinten die komplette Rückseite abdecken. Aber in der Anleitung waren dies zwei Stoffteile. Was sollte ich tun? Das Patchwork zerschneiden bzw. auftrennen? Kommt ja gar nicht in Frage!
Mit ein wenig Knobeln und etwas Mut habe ich es tatsächlich geschafft, die Rolle so zu nähen, wie ich mir das vorgestellt habe, nämlich nur aus drei Stoffteilen: dem Patchwork, Futtertaft und einem Stück von einem alten Frotteelaken statt Volumenvlies.

Aber leider muss ich mich irgendwie verzählt oder vermessen haben, denn am Ende haben die Strumpfstricknadeln gar nicht reingepasst. Naja, dann nehme ich die Rolle halt für meine Häkelhaken. Das Fach ganz rechts ist übrigens doppelt so breit, weil dort ursprünglich meine Zopfnadeln rein sollten. Naja, nun ist es ein Doppelbett für Häkelhaken.

Bei dieser Arbeit habe ich festgestellt, dass meine billige Privileg-Nähmaschine mit ihren lumpigen zwei Transporteurfüßen meinen Ansprüchen nicht mehr genügt. Der Stoff fährt da so in Schlangenlinien durch, als hätte er 1,5 Promille im Blut.






Vielen Dank an Katharina, Lilly und Kerstin!

1 Kommentar:

  1. Eine zauberhafte Rolle, die Du da genäht hast. Danke auch für die anschaulichen Schilderungen der Pannen, das macht die Sache noch sympathischer.
    Und wie schön, dass Du beim Upcycling mitmachst, ich freu mich!
    Beste Grüße von Nina

    AntwortenLöschen

Danke für Deine Nachricht!

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...