Dienstag, 27. Januar 2015

Mäh!



Neulich habe ich meine Garnvorräte gesichtet und aufgeräumt. Dabei lagen plötzlich zufällig Reste in grün, schwarz und weiß nebeneinander und vor meinem geistigen Auge sah ich sofort diese Handstulpen. Ich wusste auch gleich, für wen ich sie stricken will, denn meine Freundin P. hat im Januar Geburtstag und ist außerdem ein Wintertyp, da passen die Farben perfekt! Schnell habe ich mir eine Zeichnung gemacht und losgestrickt. (Weiter aufräumen kann ich ja später. Wenn mich die Strickmuse küsst, soll sie nicht warten.) Da ich nicht wusste, wie weit das grüne Garn reicht, habe ich die Schafe relativ weit oben angefangen. Allerdings war ich auch ganz froh, beim Daumen nicht auch noch mehrfarbig stricken zu müssen.


Das grüne Garn hat dann doch bis zur Handwurzel gereicht. Das Bündchen habe ich dann in 2x2-Rippen schwarz-weiß-geringelt gestrickt. Auf beiden Händen sind vorn und hinten Schafe drauf, auf dem einen Stulpen laufen sie links herum, auf dem anderen rechts herum, sodass sie sich für die Trägerin anschauen und für die Menschen gegenüber voneinander wegschauen. Irgendwie konnte ich das nicht fotografieren (Knoten im Hirn?), aber Ihr könnt es Euch sicher vorstellen.
Meine Freundin P. hat sich sehr gefreut und das ist die Hauptsache.

Dieses Werk macht mit bei:




Freitag, 23. Januar 2015

Gelesen: "Man muss das Kind im Dorf lassen - Meine furchtbar schöne Jugend auf dem Land" von Monika Gruber




Coverbild freundlicherweise vom PIPER Verlag zur Verfügung gestellt

Titel: "Man muss das Kind im Dorf lassen - Meine furchtbar schöne Jugend auf dem Land"
Autorin: Monika Gruber
PIPER Verlag
256 Seiten
Hardcover € 19,99 [D], € 20,60 [A], sFr 28,90 ISBN 978-3-492-05635-9
E-Book € 15,99 [D], € 15,99 [A], sFr 18,00 ISBN: 978-3-492-96656-6
Taschenbuch € 9,99 [D], € 10,30 [A], sFr 14,90 ISBN: 978-3-492-30715-4
Am 08.06.2015 erscheint die Taschenbuchausgabe.

Klappentext:
Was macht eine, die aus einem Ort namens Tittenkofen stammt, aber nicht so ausschaut? Die auf dem Bauernhof aufwächst, aber eigentlich auf die Bühne will? Klar, sie nimmt’s mit Humor und wird Bayerns bekannteste Komikerin. Monika Gruber erinnert sich in ihrem Buch an ihre Kindheit und Jugend auf dem Land bei Erding. Sie erzählt Geschichten, in denen sie grantelt, witzelt, schwelgt und auch lästert, aber nie denunziert, denn dazu liebt sie Land und Leute zu sehr.
Das bayerische Landleben ist wie gemacht für eine Komikerin, die ihren Mitmenschen gern genau aufs Maul und noch lieber ins Herz schaut. Monika Gruber berichtet von den großen und kleinen Missgeschicken ihrer Jugend, von Bosheiten, ländlichen Eigenarten und von teils seltsam anmutenden dörflichen Gepflogenheiten, die ein wenig aus der Zeit gefallen zu sein scheinen. Es treten wortkarge Bauern, fahrende Händler und sämtliche Beteiligten eines intakten Gemeindelebens auf; man erfährt von Dorfhochzeiten und Hofschleichern, von einer freien, unbeschwerten Kindheit und einem Gemeindeleben, das Männer und Frauen ab und an noch räumlich trennt, bei dem aber alle trotzdem an Leid und Freud der Anderen Anteil nehmen. Denn Heimat ist mehr als nur der Ort, an dem man aufgewachsen ist.

Meine Meinung:
Monika Gruber mag ich spätestens seit ihrem Auftritt bei Ladies Night. Dann ist sie mir letzten Frühling in Sendungen zur Buchmesse und bei Inas Nacht "begegnet". Neulich fand ich zufällig in der Bücherei ihr Werk, klar habe ich es mir ausgeliehen. Ich hatte viel Vergnügen bei ihren Erzählungen und Betrachtungen, u.a. sicher auch deshalb, weil ich selber jahrelang gekellnert habe und genau weiß, dass sie nicht übertreibt, eher im Gegenteil. Man kann in diesem Buch wunderbar für Stunden abtauchen, aber wenn man mal unterbrochen wird (was ja mit Kindern im Haus gelegentlich vorkommt), ist es auch nicht so schlimm, das Buch wegzulegen, man findet schnell wieder rein.



Mittwoch, 21. Januar 2015

Me Made Mittwoch: grün, grün, grün...



Heute verrenke ich mich mal nicht, sondern zeige Euch einfach mal wieder meinen Alpaka-Pulli, dafür in ungewohnter Kulisse: einem Kinderzimmer, da war gestern das Licht am besten.
(Den Quilt hat meine Schwiegertante gemacht. Wer an der Tapete gepult hat, könnt Ihr Euch sicher denken.)


Das Drops Alpaka ist unter den Armen leider total verfilzt.
Und je mehr es filzt, desto enger wird er und desto mehr Reibung gibt es, sodass es immer weiter filzt.


Pillen tut es auch noch!


Neu und auch mit Alpaka ist meine Mütze.
Das Garn ist "Carpe Diem" von Lang Yarns (70 % Schurwolle, 30% Alpaka).


Sie ist schön weich, leicht und warm.


Das Muster ist inspiriert von "Springtime in Philadelphia" (Ravelry-Link, die Anleitung ist kostenlos).


Da ich am Gesicht keine Muster mag und mein Garn eh viel dicker ist, habe ich nur einen Mustersatz gestrickt und dann glatt rechts, den Rand doppelt gelegt und von Hand angenäht. Vielleicht werde ich noch ein Gummi einziehen, denn die Mütze sitzt recht locker.


Als Kontrast trage ich einen Kaufschal, den ich seit mindestens sieben Jahren besitze und den ich jetzt endlich mal von seinen doofen Fransen befreit habe, die haben sich nämlich immer im Reißverschluss meiner Jacke eingeklemmt, und den ich zum Loop geschlossen habe. Bei mir wickeln sich normale Schals nämlich beim Laufen immer von selbst ab und die Knoterei mag ich nicht. Jetzt schlinge ich mir das Ding dreinmal um den Hals und gut.


Die Fransen wandern in die Kiste mit den Websachen (zum Weben, nix Internet).

Ob die anderen Damen mit ihren Sachen zufrieden sind und wie sie damit umgehen, sehen wir im MMM-Blog.

Dienstag, 20. Januar 2015

Eisenbahn-Bankräuber-Mütze


Kinder wachsen und wachsen, das große Kind brauchte dringend eine neue "Bankräubermütze".


Pünktlich zum Wintereinbruch war sie fertig.
Nach eigenem Entwurf mit Eisenbahn und verkürzten Reihen aus geerbtem Acrylgarn habe ich sie innerhalb von drei Abenden gestrickt. Am vierten Abend habe ich die siebenunddrölfzig Fäden vernäht, Frau Nahtzugabe schrieb neulich davon.


Da scheint die Sonne aus dem Kopf!


Das Kind ist begeistert und hat sie sofort angezogen.


Das kleine Kind trägt noch eine Bankräubermütze ohne verkürzte Reihen, dadurch sieht sie mehr wie ein Ritterhelm aus. Egal, Hauptsache warm. So sind wir heute früh durch den leise rieselnden Schnee zur Schule gelaufen und haben abwechselnd "Schneeflöckchen Weißröckchen" und "Schnee und Eis" gesungen. (Meine neue Mütze zeige ich übrigens morgen.)

Die Mütze macht mit bei:




Sonntag, 18. Januar 2015

Sehenswert: Geliebte Feinde





Vor einiger Zeit lief im Fernsehen die Reihe "Geliebte Feinde" über das deutsch-französische Verhältnis im Laufe der Zeit. Leider habe ich sie verpasst. In den Mediatheken konnte ich sie zwar nicht finden, aber auf Youtube. Die Reihe gliedert sich in zehn Teile à ca. 43 Minuten und erzählt die gemeinsame Geschichte der Franzosen und der Deutschen von der Römerzeit bis in die Gegenwart. Es gibt Interviews mit Historikern, nachgestellte Szenen, Gemälde, Fotos und Filmdokumente, die teilweise mit Comicelementen aufgelockert werden. Zwischendurch kommentieren Annette Frier als Germania und Antonia de Rendinger als Marianne die Ereignisse jeweils aus deutscher bzw. französischer Sicht.

Ich habe durch diese Reihe über unsere Geschichte viel mehr gelernt als in meiner gesamten Schulzeit und mich dabei kein Stück gelangweilt (während ich damals im Geschichtsunterricht bei Frau S.-B. gelegentlich sogar  eingeschlafen bin; wer legt auch Geschichte in die erste Stunde und dann noch am Montag?) Vieles kam mir beim Schauen der Reihe zwar bekannt vor, aber so richtig verstanden habe ich es erst jetzt. Und ich bin wirklich erstaunt, wie oft sich diese zwei Nationen gegenseitig überfallen haben, zu anderen Zeiten gegenseitig Auswanderer bzw. Flüchtlinge aufgenommen haben, wie oft die Grenzen verschoben wurden. Erstaunlich, wie sie sich trotzdem immer wieder klar voneinander abgegrenzt haben, obwohl die Nationen so durchmischt sind.

Besonders nett fand ich die Szenen mit Annette Frier und Antonia de Rendinger, die sich immer wieder anzicken, übereinander lästern, aber auch versöhnen. Wir sind nunmal Nachbarn und wir müssen uns nicht mögen, aber es ist doch gut, dass wir einen Weg gefunden haben, in Frieden miteinander zu leben.

Gibt es eigentlich noch mehr historische Dokumentationen, die so unterhaltsam und interessant gestaltet sind? Ich würde gern noch einige Bildungslücken schließen...



Mittwoch, 14. Januar 2015

Me Made Mittwoch: Selbstauslöser-Yoga


der Baum

Namaste! Und herzlich willkommen beim Selbstauslöser-Yoga!
(Die Fotos werden per Klick größer.)
Ich hatte ja letzte Woche bekannt gegeben, dass ich dieses Jahr weniger nähen und mehr Yoga machen will. Dabei trage ich aber natürlich auch Me Made und es ist spannend, Kleidung für diesen Zweck im Schrank zu entdecken. Diese Fotos sind von gestern, aber das erste Mal habe ich am Sonntag Yoga gemacht. Ich freu mich!!!


der Herabschauende Hund

Mein Star Trek Longshirt macht alles super mit.


der Drehsitz

Die Beinstulpen (neudeutsch "Legwarmers") habe ich aus einem Rest Sockenwolle gestrickt.
(Detailfotos findet Ihr weiter unten.)



Pflug... ups, Sofa im Weg

Normalerweise liege ich natürlich längs auf dem Teppich, aber das Sofa ist als Unterlage für die Kamera zu wackelig und in der anderen Richtung sieht man dank Gegenlicht nur schwarze Schatten.
Und der Pflug sieht halt in der Seitenansicht am besten aus. Denkt Euch einfach den Rest...


Pflug zur anderen Seite

Nicht zu sehen: Wie ich immer wieder den Selbstauslöser anschalte, zum Teppich hechte und mich in Position werfe. Dabei noch Entspannung und Gelassenheit auszustrahlen, das ist die hohe Kunst.


Krokodil

Das Krokodil ist meine zweitliebste Übung. Ich komme sogar mit dem Knie auf den Boden, aber der Selbstauslöser war leider schneller. Meine Lieblingsübung ist übrigens "Shavasana". Das habe ich mit Susanne Fröhlich gemeinsam, die dazu sagte: "Da liegt man einfach nur so rum. Das ist schön!"

Und was machen Eure guten Vorsätze?
Wie die anderen Damen das neue Jahr angehen, sehen wir im MMM-Blog.


Hier noch zwei Detailfotos von den Stulpen.



Oben ist ein Picotrand,...


...unten ein 2x2-Rippenbündchen und in der Mitte ein Lochmuster.



Dienstag, 13. Januar 2015

Kapuzenpulli gerettet durch Upcycling




Die Lieblingsklamotten werden natürlich am meisten getragen und gehen am schnellsten kaputt.
So waren auch die Ärmelbündchen dieses Kapuzenpullis irgendwann hinüber.


Von einem Sweatshirt, aus dem ich einst einen Babyschlafsack genäht habe, lagen hier noch die Ärmelbündchen rum.


Die alten Bündchen abschneiden, die neuen ansetzen, das geht ganz fix.


Schon ist der Pulli wieder tragbar.
Und das Kind freut sich.

Diese kleine Werkelei macht mit bei:


Mittwoch, 7. Januar 2015

Me Made Mittwoch: Best of 2014


Der MMM startet mal wieder sehr geschmeidig ins neue Jahr. heute zeigt jede Teilnehmerin ihre Lieblingsstücke, die sie 2014 hergestellt hat. Ich gehe mal chronologisch vor:


Das Drachenshirt kommt außerhalb des Sommer ständig zum Einsatz.


Auch das braune Strickkleid hat sich sehr bewährt, vor allem nach meiner Narbenbruch-OP.



2014 war ja für mich kein besonders gutes Jahr. Genauer gesagt, es war das schlimmste meines bisherigen Lebens, weil meine Mutter gestorben ist. Zur Beerdigung habe ich dieses schwarze Kleid genäht, das ich auch danach noch sehr viel getragen habe.



Manchmal braucht man aber auch etwas Buntes. Meine Ringel-Reste-Raglan-Jacke hat mir viel Spaß gemacht, sowohl beim Stricken als auch beim Tragen.


Mein Blumenwiesenshirt mag ich auch ganz doll.


Den Flausch-Raglan mag ich eigentlich auch ganz gern, aber zum Einen hinterlässt er überall Glitzerflusen, zum Anderen ist der Ausschnitt einen Tick zu weit. Und da ich ihn von oben nach unten gestrickt habe, lässt sich das nicht so einfach korrigieren. Mal sehen, was ich da noch unternehme.

Eigentlich fasse ich keine guten Vorsätze zum neuen Jahr. Wenn ich in meinem Leben etwas ändern will, dann mach ich das, egal welches Datum gerade ist. Nun trifft es sich aber, dass ich gerade etwas ändern will. Durch meinen Narbenbruch und die Operation konnte ich jetzt sehr lange keinen Sport machen. Der Unfall meiner Mutter im Frühling mit anschließender Organisation der Pflege, die Gewerbeauflösung, der ganze Papierkram, ihr Tod und die Beerdigung, noch mehr Papierkram, das alles hätte zwar dringend nach Sport verlangt, aber ich hatte einfach keinen Elan mehr. Grund zum Frust hatte ich natürlich genug, sodass ich entsprechend viel gefuttert habe, vor allem in der Weihnachtszeit. Das Ergebnis ist, dass ich Rückenschmerzen habe, unausgeglichen bin und mir viele Kleidungsstücke nicht mehr so richtig passen. Um es ganz deutlich zu sagen: Nein, ich finde mich nicht zu dick. Ich mag mich, wie ich bin. Aber ich muss dringend etwas für meinen Körper tun und für mein Wohlbefinden. Also werde ich endlich wieder regelmäßig Yoga machen, sobald diese blöde Erkältung weg ist. Denn der herabschauende Hund macht echt keinen Spaß, wenn dabei die Nebenhöhlen und der Schädel dröhnen. Ich würde auch gern mal wieder schwimmen gehen. Und anstatt mir eine komplett neue Garderobe zu nähen, verzichte ich lieber auf Fertiggerichte, Süß- und Knabberkram, esse lieber mehr Salat und Gemüse. Ist eh leckerer. Und wenn ich mich durch Yoga besser fühle, brauche ich sicher auch keine Schokolade mehr.

Ich will also eher weniger nähen.
Allerdings brauche ich vielleicht noch ein Yoga-Outfit oder zwei?
Mal sehen...


Die besten, selbst gemachten Kleidungsstücke der anderen Damen sehen wir im MMM-Blog.

Dienstag, 6. Januar 2015

"Neue" Jogginghosen und Pyjamas für das kleine Kind



Das kleine Kind brauchte dringend neue Jogginghosen. Die alten waren zu klein und/oder an den Knien durchgescheuert. Besonders diese psychedelische Fleecehose war sowas von runter. So scheußlich wir Erwachsenen sie fanden, so sehr haben die Kinder sie geliebt.
Außerdem wurden auch die Pyjamas knapp. Sie waren auch zu dünn für den Winter, da sich das Kind nachts im Schlaf immer freistrampelt.


Aus dem Nachlass meiner Mutter stammen dieses Schnürshirt und der Pyjama, dazu noch eine hellgraue Jogginghose, die ich zusammen mit der Psychohose verwurstet habe.


Heraus kamen zum Einen zwei Jogginghosen. Früher konnte ich aus einer Erwachsenenhose zwei Kinderhosen nähen. Die Zeiten sind vorbei. Kinder wachsen halt. Deshalb habe ich an die eine oben den Bund und an die andere die Säume der Psychohose gesetzt. Von der grauen Hose habe ich ebenfalls Säume und Bund wiederverwendet.


Eine Tasche konnte ich ebenfalls wiederverwenden.


Eine zweite Tasche habe ich selbst genäht.


Zum Anderen habe ich zwei Mix-and-Match-Pyjamas gebastelt.


Noch ein Stück Psychohose angesetzt.


Und wo der Stern ist, ist vorn.


Damit es nicht so langweilig in dunkelblau uni aussieht, habe ich noch mehr Sterne appliziert.
Das Schriftzeichen (?) war schon da.


Die Ärmel des einen Oberteils musste ich stückeln.


Hier sieht man es im Detail.

Diese Werke machen mit bei:




Montag, 5. Januar 2015

Tagebuchbloggen Januar 2015

Frau Brüllen fragt wie jeden Monat: "Was machst du eigentlich den ganzen Tag?"

06:35
Das Telefon klingelt. Das ist mein Weckruf. Wir haben eine Telefonanlage mit mehreren Endgeräten, die man auch als Babyphone oder Wecker benutzen kann. So muss ich neben dem Bett nur ein Gerät zu liegen haben. Raus aus dem Bett, der Mann ist der Geräuschkulisse nach schon im Bad. Das große Kind wecken. Es zeigt sich wenig beeindruckt. Ich torkele ins Bad und danach in die Küche und mache mir einen Kaffee. Davon wird das kleine Kind wach, das sein Zimmer näher am Wohn-Ess-Koch-Bereich hat und darauf besteht, immer mit offener Zimmertür zu schlafen.

06:45
Das kleine Kind jammert. Ich soll beim Ausziehen des Schlafanzuges und beim Anziehen der Tageskleidung helfen. Seufz. Vor Weihnachten hat es das alles jeden Morgen superschnell allein gemacht. Ich helfe also. Danach erfrage ich die Frühstückswünsche des (Qu)Engelchens und befülle Schüssel und Becher.

06:50
Mal schauen, ob das große Kind aufgestanden ist. Ja, es sitzt mit verstrubbelten Haaren vor dem Kleiderschrank und zieht gerade eine lange Unterhose an. Brav!

06:55
Ich ziehe mich an und höre dabei die Schlagzeilen im Radio.

07:00
Nachrichten im Radio.
Da mir im Winter und besonders bei feuchtem Wetter draußen immer die Brille beschlägt, setze ich Kontaktlinsen ein. Meine Augen sind noch rot und geschwollen, aua. Haare bürsten. Deo.

07:05
Das große Kind ist fertig angezogen und beginnt sein Frühstück. Ich kontrolliere die Tasche mit den Wechselsachen für die Kita. Über die Ferien nehme ich die immer mit nach Hause zum Waschen und überprüfe, ob Größe und Saison noch passen.

07:10
Das kleine Kind will heute seine Kuschelkuh mit in die Kita nehmen. Montags ist dort Spielzeugtag, da dürfen eigene Spielsachen mitgebracht werden. Leider ist die Kuh zu groß für die Kitatasche und draußen regnet es. Ich suche im Flurregal eine passende Tasche.

07:15
Das große Kind kommentiert nach dem Zähneputzen jeden Handgriff des kleinen Kindes und alle sind genervt.
Ich kontrolliere den Turnbeutel, stopfe die Brotbox (am Vorabend mit Erdnussbutterbrot und Möhren befüllt) und die Trinkflasche in den Schulranzen. Die Kinder ziehen die Winterstiefel an.

07:20
Das kleine Kind ist gewachsen und die rote Jacke wird langsam knapp. Die beige Jacke würde zwar passen, aber das Kind schreit mich an, dass es die nicht will. Das große Kind schaut sich die Jacke an und sagt: "Vielleicht würde sie ja mir passen?" Ich helfe ihm in die Jacke, da ändert die Wut des kleinen Kindes die Richtung. Jetzt will es die Jacke unbedingt und boxt wild drauf. Leider steckt noch das große Kind darin. Es bleibt aber erstaunlich ruhig. Die Jacke scheint gut gepolstert zu sein. Also Jacke wieder aus, dem anderen Kind an, Schal und Mütze dazu.
Das große Kind schultert den Ranzen und gerät dabei verdächtig ins Schwanken. Dazu greift es noch den Turnbeutel. Mir sieht das zu viel aus und ich übernehme den Turnbeutel. Diesmal muss ich aber wirklich an der Schule daran denken, ihn zurück zu geben.
Das kleine Kind nimmt die Tasche mit der Kuh.
Ich ziehe mir Jacke, Schal und Mütze an, hänge mir die Handtasche um und greife die Tasche mit den Wechselsachen und die Tüte mit dem Verpackungsmüll.

07:22
Wir verlassen das Haus und gehen Richtung Schule.

07:23
Ich kehre noch einmal um und werfe den Müll in die gelbe Tonne.

07:30
Der Weg zur Schule ist deutlich dunkler als vor den Ferien, weil viele Leute schon ihre Weihnachtsbeleuchtung deinstalliert haben. Schade.
Wir müssen fünf Straßen überqueren und ab der dritten haben wir wieder in unsere Routine gefunden: stehen bleiben, nach allen Seiten schauen, ob ein Auto kommt, bei freier Straße zügig rübergehen. Die Kinder vereinbaren, dass sie abwechselnd mit gucken dran sind.

07:40
Ankunft an der Schule. Ich wünsche dem Schulkind viel Spaß in der Schule. Wir sagen uns tschüss, die Kinder umarmen sich und sagen tschüss. So süß!

07:45
Ich laufe mit dem Kitakind zur Bushaltestelle. Auf dem Weg treffen wir Ayse, die anscheinend ihre Kinder auch schon zur Schule gebracht und sogar schon eingekauft hat, jedenfalls trägt sie eine volle Einkaufstüte. Wir wünschen uns ein gesundes neues Jahr und plaudern kurz.

07:50
Es kommen zwei Busse, Ayse steigt in den ersten, wir in den zweiten. Während ich meine Monatskarte aus der Tasche krame, hat sich das kleine Kind bereits einen Sitzplatz "mit Schranke" (klappbarer Armlehne) gesichert. Ich finde einen freien Sitzplatz auf der anderen Seite des Ganges. Glücksgefühle durchströmen mich, als ich zu meinem Kind hinüber schaue, das den anderen Fahrgästen erklärt, was in der Tasche ist, welche Nummer die Buslinie hat und dass schon jemand auf den Knopf gedrückt haben muss, weil die rote Lampe leuchtet. Die Leute schmunzeln.

07:55
Aussteigen, Kreuzung überqueren, auf den nächsten Bus warten.

07:56
Die Kuhtassche fällt in den Dreck. Das Kind hebt sie auf. Jetzt ist der Handschuh auch dreckig. "Mama, das ist nicht so schlimm. Die Handschuhe kannst Du ja waschen." Na dann ist ja gut.

07:57
Der Bus kommt. Diesmal sitzen wir nebeneinander.

08:00
Aussteigen. Kreuzung überqueren. Zur Kita laufen.

08:05
Das Kind zieht Jacke, Schal, Mütze und Schuhe aus, Hausschuhe an und geht Hände waschen. Ich hänge die Tasche mit den Wechselsachen an die Garderobe und plaudere mit Conny und Anja über die Erkältungswelle und wir tauschen Tipps zur Vorbeugung und Behandlung aus.

08:10
Die Kinder machen zusammen ein riesiges Puzzle. Ich verabschiede mich von meinem Kind, den anderen Kindern und den Erzieherinnen und verlasse die Kita.

08:11
Ich gehe noch einmal zurück und informiere die Erzieherinnen, dass das Kind die Schnallen der Latzhose nicht allein öffnen kann.

08:15
Ich steige in den Bus und fahre nach Hause.

08:30
Als ich zuhause meine Handtasche abstelle, merke ich, dass ich immer noch den Turnbeutel in der Hand habe. Grmbl. Wenigstens hat das Schulkind heute keinen Sportunterricht. Ich habe das als Kind immer als große Demütigung empfunden, in Unterwäsche turnen zu müssen, wenn ich mein Sportzeug vergessen hatte. Ist das heutzutage noch üblich? Ich hoffe nicht!

08:35
Hände waschen, alle Rollläden hoch, Heizungen aus, Fenster auf. Betten aufschütteln, Wäsche einsammeln.

08:45
Wäsche sortieren, eine Ladung in die Maschine stopfen und anschalten. Das Bad muss dringend gesaugt werden. Alle Fenster wieder zu, Heizungen wieder an.

08:55
Kaffee. Tagebuchbloggen.

09:36
Speichern, verlinken.

09:40
Mein Magen knurrt. Also ist er auch endlich wach. Ich frühstücke.

09:55
Staubsaugen, alles außer Essplatz und Wohnzimmer. Das mache ich morgen.

10:40
Mein Blick fällt auf die zu klein gewordene rote Winterjacke. Mist, die hätte ich auch mit in die Waschmaschine stopfen können. Ich entferne den Reflektorhasen von der Jacke, um ihn nachmittags an der beigen Jacke zu befestigen, leere die Taschen und stopfe sie in die Wäschetruhe.

10:45
Spülmaschine einräumen. Ich knibble das Etikett von einer leeren Erdnussbutterbüchse, bevor sie auch hinein darf.

10:55
Die Waschmaschine piept. Wäsche aufhängen.

11:25
E-Mails checken. Nachricht von der Schwester beantworten. Sie sucht bei Youtube die Werbung mit den "Koalabären mit Schokocreme im Bauch" von ca. 1991. Hat die jemand gesehen?
Der Mann fragt per Chat, was in dem Brief vom Finanzamt steht. Solche Briefe muss ich immer an Werktagen vormittags öffnen, damit sie uns (ihm) nicht das Wochenende oder den Abend versauen. Alles okay, ist nur der Bescheid von 2013.

11:30
Mittagessen zubereiten. Küche aufräumen.

12:20
Zeit, die Kinder einzusammeln. Ich nehme den Turnbeutel mit und hoffe, ihn diesmal in der Schule loszuwerden.

12:30
In die Apotheke, Nachschub an Halstabletten besorgen und die neuen Ausgaben von "Baby & Familie" sowie "Medi & Zini" abgreifen. (Ich weiß, das heißt jetzt "MediZini", aber das klingt und schreibt sich so doof.)

12:50
Ankunft in der Kita. Das Kind zieht sich recht zügig und fast ganz allein an und wir gehen zum Bus. Dort müssen wir leider 12 Minuten warten. Wieder ein Sitz mit Schranke, hurra! Umsteigen ohne Wartezeit, prima!

Sitz mit Schranke

13:20
Ankunft Schule. Turnbeutel an die Garderobe hängen. Yeah!

Turnbeutel am Garderobenhaken


13:23
Eine Mitmutter kommt, schaut mich kurz an, ohne irgendwie zu grüßen und stellt sich vor die Klassentür. Jedes Mal fällt sie mir auf. Sie ist immer sehr gestylt, so eine Mischung aus Barbie und Annie Lennox. Aber Benehmen hat sie keins. Sie hält keinem die Tür auf, wenn sie durchgegangen ist, grüßt nie etc. Leute gibt's...

13:30
Schulschluss, es klingelt. Die Kinder strömen aus den Klassenzimmern. Mein Schulkind ist auch dabei. Normalerweise warten wir ja draußen, aber wegen des Turnbeutels waren wir eh schon da, und so kann ich der Religionslehrerin noch kurz ein gesundes neues Jahr wünschen. Sie freut sich und wünscht zurück. Die ist nett.

Hand in Hand nach Hause

14:00
Ankunft Zuhause. Die Kinder sind fast den ganzen Weg gerannt, teilweise kreischend und schimpfend, weil jeder vorne sein wollte. Aber an jeder Kreuzung haben sie brav auf mich gewartet, damit wir gemeinsam über die Straße gehen. Briefkasten leeren, die neue Geo-Mini ist da, das große Kind freut sich. Jacken etc. ausziehen, Hände waschen. Das kleine Kind sucht einen Tee aus, den ich sogleich koche.
Die heutige Tee-Auswahl

14:15
Während die Kinder Mittag essen (das kleine Kind hat zwar in der Kita gegessen, futtert aber jeden Tag noch einmal zuhause mit), gehe ich den Schulranzen durch und sehe nach, was das große Kind heute in der Schule gemacht hat, ob eine Nachricht im Postordner ist und ob es Hausaufgaben gibt.

14:35
Mittagsruhe. Das große Kind macht hoffentlich Hausaufgaben, das kleine Kind beschäftigt sich ebenfalls leise und ich esse jetzt auch. Klar wäre es schöner, wenn wir gemeinsam essen, aber praktisch sieht das dann immer so aus, dass ich alle zehn Sekunden aufspringe, weil noch irgendetwas fehlt, ein Kind noch etwas anderes trinken will, das andere jetzt schon Tee haben will...

14:51
Das Telefon blinkt. Ich höre den AB ab und rufe zurück.

16:00
Jetzt blinkt das Telefon, weil der Akku leer ist. Es ist auch Zeit für die Teestunde. Der Tee ist inzwischen natürlich deutlich abgekühlt, aber so trinken wir ihn gern. Die Kinder dürfen sich etwas aus ihren Körbchen aussuchen, in denen sie ihre Süßkramvorräte aufbewahren. Ich kontrolliere die erledigten Hausaufgaben. Dann bauen die Kinder gemeinsam die Lego-Feuerwehr auf, die das kleine Kind zu Weihnachten bekommen hat. Ich repariere derweil drei Jogginghosen, die an den Knien Löcher haben.

17:00
Abendessen.

17:30
Der Mann kommt nach Hause und freut sich auf die gemeinsame Lektüre der heute eingetroffenen Zeitschrift mit dem großen Kind. Aber vorher müssen die Kinder sich bettfertig machen. Diesmal ist das kleine Kind ganz groß und macht alles allein, nur die Zähne putze ich natürlich nach. Dann darf es zu Papa, der ein Schlumpfbuch vorliest. Ich schmiere inzwischen die Brote für morgen, produziere Möhrenräder und Apfelspalten, fülle damit die Brotboxen, räume die Küche auf, belade den Geschirrspüler und stelle Kaffee, Tasse, Löffel etc. für morgen früh bereit.

18:10
Das große Kind ist endlich auch bettfertig, Papa putzt die Zähne nach und die beiden schauen sich zusammen die Zeitschrift an. Das kleine Kind darf auf meinem Rechner noch ein kurzes Filmchen gucken.

18:30
Das kleine Kind muss ins Bett. Es leiht mir seine Mietzikatze für heute Nacht. Ich lege mich neben dem Bettchen auf den Teppich, meinen Kopf auf die Katze und das liebe Kind singt mir noch zwei Schlaflieder. Normalerweise singe ich ja abends, aber nicht mit Halsschmerzen. Danach schau ich noch beim großen Kind rein, das schon im Bett sitzt und die Zeitschrift angestrengt studiert. Diese vielen Wörter sind so spannend, wenn doch nur das Lesen nicht so lange dauern würde! Wir reden noch kurz und sagen gute Nacht.

18:45
Ich beginne endlich mit der Haushaltsabrechnung von November und Dezember. Irgendwie war der vorletzte Monat im Zuge meiner OP liegen geblieben.

18:55
Ich habe keine Lust mehr und gehe zum Mann und wir schauen noch eine Folge Star Trek Next Generation und eine Folge Big Bang Theory. Danach reden wir eine Runde, endlich mal ohne Unterbrechungen.


20:45
Der Mann geht ins Bett. Ich schreibe hier und füge Fotos ein. Jetzt werde ich noch einen Strick-Videopodcast ansehen und dabei stricken. Dann geh ich auch schlafen.

Ach ja, den Reflektorhasen an der Jacke befestigen!





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