Samstag, 24. Februar 2018

Gelesen: "Das Erbe der Tuchvilla" von Anne Jacobs



Coverbild freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt

Autorin: Anne Jacobs
Titel: Das Erbe der Tuchvilla
Taschenbuch
670 Seiten
ISBN: 978-3-7341-0326-1
Preis: 10,99 € [D], 11,30 € [A], CHF 15,90
Verlag: Blanvalet
Erscheinungsdatum: 19.12.2016

Klappentext:
Das Schicksal einer Familie in einer bewegten Zeit. Und eine Liebe, die alles überwindet.
Augsburg, 1920. In der Tuchvilla blickt man voller Optimismus in die Zukunft. Paul Melzer ist aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück und übernimmt die Leitung der Tuchfabrik, um der Firma wieder zu altem Glanz zu verhelfen. Seine Schwester Elisabeth zieht mit einer neuen Liebe wieder im Herrenhaus der Familie ein. Und Pauls junge Frau Marie will sich einen lang gehegten Traum erfüllen: ihr eigenes Modeatelier. Ihre Modelle haben großen Erfolg, doch es kommt immer wieder zu Streitigkeiten mit Paul – bis Marie schließlich die Tuchvilla mit den Kindern verlässt …

Meine Meinung:
Ein grippaler Infekt rollt durch Deutschland. Nein, nicht 1923, sondern 2018. Erst war das kleine Kind krank, dann der Mann, anschließend das große Kind und jetzt ich. So lag ich die vergangenen Tage abwechselnd auf dem Sofa und im Bett und las diesen Roman. Die Geschichte ist deutlich besser als im zweiten Teil, auch die Perspektiven sind viel besser herausgearbeitet. Alles wirkt viel lebendiger. Manche Handlungsstränge haben mich mehr interessiert als andere, aber das ist schon in Ordnung.
Was mich wirklich ärgert, das sind die vielen Fehler, nicht nur in Zeichensetzung und Rechtschreibung, es werden Buchstaben und manchmal ganze Wörter ausgelassen. Dann ist jemand beim Tod 49 Jahre alt, dann aber doch schon 52. Aus Fräulein Schmalzler wird ab und zu Frau Schmalzler, was damals einen gewaltigen Unterschied gemacht hat. Jella wird zu Ella. Frau von Dobern heißt kurz mal Frau von Dobner und der Ort Gervin heißt schon im nächsten Absatz Gevin.
Es werden sogar ganze Personen verwechselt. Da wird Frau Bräuer als Frau von Hagemann angesprochen und Marie ist angeblich noch immer in Sebastian verliebt. Da wird gerechnet: "Es sind drei Paare und zwei einzelne Herren eingeladen, also sieben Personen."
Alicia meint, mit 32 sei eine Frau zu alt, um Mutter zu werden. Dabei ist sie 67 und ihre Tochter 32, also hat sie sie mit 35 zur Welt gebracht und den großen Bruder, das erste Kind, auch mit über 30. Auch hat sie damals (um 1884) im Alter von 27 ihre Aussteuerservietten bestickt. Ganz schön spät, normalerweise war so ein adliges Fräulein da schon längst verheiratet.
Fazit: Inhaltlich hat mir der Roman ganz gut gefallen, fast so gut wie der erste Teil. Die Figuren entwickeln sich weiter, man spürt beim Lesen deutlich den neuen Geist der jungen Weimarer Republik. Aber die vielen Fehler haben das Lesevergnügen gewaltig geschmälert.

Tipp:
Auf der Verlagshomepage gibt es eine Leseprobe.


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